Tipps rund um Stress

Stresssituationen reduzieren und vermeiden

Wie allseits bekannt, kann eine Person nicht geändert werden – ich kann mich nur selbst ändern. Die Veränderung muss dir selbst guttun!

Zu erkennen, welche Situationen Stress auslösen ist nicht immer einfach. Es stellt sich auch die Frage, für wie viel Stress sind wir selbst verantwortlich? Muss es immer 120% perfekt sein oder reichen auch 80%? Wer verlangt was von mir? Muss ich dies tun oder kann ich es delegieren? Kann mein Kind dies nicht selbst erledigen? Und und und…

Deshalb hier einige Tipps, die dir das Leben zwischen Job – Familie – dir selbst ein wenig erleichtern können.

Arbeitszeit

Immer und überall 24 x 7 erreichbar? Nein, bestimmt nicht!
Deine mit deinem Arbeitgeber vereinbarte Arbeitszeit ist einzuhalten. Überzeit sollte nicht die Regel sein, gehört jedoch auch dazu, wenn Not besteht. Jedoch auch dann ist es wichtig, dass du diese in Grenzen hältst. Es ist niemanden gedient, wenn du in ein Burnout rasselst. Beim selbständigen Arbeiten als Studierender oder in einer Weiterbildung vereinbarst du mit dir selbst dein Arbeitspensum. Überlege dir bei Arbeitsbeginn, wann du heute deine Arbeit beenden willst. Stell dir einen Wecker (Handy) 30 Minuten vor Ende deiner Arbeitszeit. So hast du Zeit, deine begonnenen Arbeiten zu beenden. Fixiere in deinem Arbeitskalender eine regelmässige Absenz, damit dir keine Termine z.B. vor 08:30 Uhr oder nach 16:00 Uhr eingetragen werden. So hast du Zeit, in Ruhe anzukommen, respektive den Tag zu beenden. Dein Arbeitstelefon bleibt davor und danach aus. Dein privates Handy wird auch nur für Privates verwendet.

Arbeitsplatz

Wohlfühlen ja, aber ACHTUNG, wenn die Arbeit dich in den Feierabend verfolgt!
Als selbstverständlich sollte es gelten, einen ergonomischen, für die zu verrichtende Tätigkeit eingerichteten Arbeitsplatz zu haben. Idealerweise mit indirektem Tageslicht, kein Durchzug und angenehmer Temperatur. Bei einem «innen» Arbeitsplatz gilt es regelmässig zu lüften. Mindestens am Morgen, am Mittag und einmal am Nachmittag. Idealerweise ein zusätzliches Mal am Vormittag und ein weiters Mal am Nachmittag. Abgesehen von guter Luft, solltest du dein Wasser zum Trinken griffbereit haben. Auch dein Gehirn verbraucht Nahrung und benötigt zum guten Arbeiten viel Flüssigkeit. Vor Arbeitsende empfehle ich dir, deinen Arbeitsplatz aufzuräumen. Dies ist ein Ritual, welches dir signalisiert, dass du für heute fertig bist und deinen Feierabend verdient hast. Arbeitest du zuhause und hast du nicht die Möglichkeit, die aufgeräumten Arbeiten wegzulegen, schlage ich dir vor, alles in einen Karton mit Deckel zu legen und diesen unter den Tisch zu stellen. Stört dich der Karton? Dann stell ihn in einen anderen Raum, somit ist er «aus den Augen, aus dem Sinn».

Pausen

Lieber kurz dafür effektiv!
Eine kurze Pause, sprich Arbeitsunterbrechung hilft dem Geist und Körper sich neu zu sammeln und fokussieren. Mach in den Pausen einen Ortswechsel. Gehe an die frische Luft, belohne dich mit einem z.B. Tee, Kaffee usw., frische dein Wasser für den Arbeitsplatz auf, geh auf die Toilette, spritz dir Wasser ins Gesicht. Auch zwischen den Arbeiten gilt es, eine kurze Pause zu machen. Reck und streck dich alle 30 - 45 Minuten. Egal ob du eine sitzende, stehende oder gehende Tätigkeit ausübst, richte deinen Blick weg von dem was du tust und atme einige Male tief in den Bauch ein und wieder aus. Gerade beim Lernen ist es wichtig, kleine Häppchen zu machen. Stell dir vor, dein Gehirn ist wie dein Magen – du kannst ein ganzes Buffet nicht an einem Tag verschlingen. Gib deinem Gehirn Zeit, das Gelernte zu verdauen. Gut verdaut wird z.B. wenn du dich bewegst, kreativ bist, über gelerntes entspannt erzählst usw. Nicht zu vergessen ist wie wichtig ausreichender Schlaf für die Verarbeitung des Gelernten ist und dies egal wie alt du bist.

Puffer

Vor und nach der Arbeit – die Zeit dazwischen, ein wichtiger Puffer!
Egal ob du einen Ortswechsel zur Arbeit hast oder nicht, ist es für dich empfehlenswert eine klare Trennung davon zu haben. Z.B. 15 Minuten Fussmarsch an der frischen Luft vor und nach der Arbeit wirken wahre Wunder. Gewöhne dir ein Ritual an, wenn du von der Arbeit kommst. Z.B. bevor du etwas anders machst, ziehst du bewusst andere Kleidung an – sprich die Arbeitskleidung wird an den Nagel gehängt.

Hinweis fürs Homeoffice: Auch hier gilt, 15 Minuten vor und nach der Arbeit an die frischen Luft! Ein Ritual, welches du machst, bevor du zur Arbeit kommst, respektive zu Hause ankommst, kann dich unterstützen, dich mental einzustellen. Z.B. wenn du zur Arbeit kommst, hängst du deine Jacke an einen Stuhl im Eingangsbereich – wenn du zu Hause ankommst in den Garderobenschrank. Oder du hast ein paar Schuhe, welches du zur Arbeit trägst, die du bewusst ausziehst, respektive anziehst.

Zeit für dich!

Zeit für dich – kann in einer kleinen, für andere unbedeutende, Tätigkeit stecken – egal – sie ist für dich wichtig! Und das ist richtig!
Einmal pro Tag solltest du dir bewusst Zeit für dich nehmen. Egal was du tust, du tust es bewusst für dich und sie tut dir gut. Sei es eine sportliche Betätigung, in Ruhe etwas trinken und jeden Schluck geniessen, Zeichnen, Singen, eine ausgiebige Dusche - was auch immer. Während dieser Zeit bist du mit dir zusammen.

Abgrenzung

Da und doch nicht da, klare unsichtbare Grenzen, schaffen den Rahmen um sich gut zu fühlen und geben Sicherheit!
Sobald du in einer Gemeinschaft lebst, will immer irgendjemand etwas von einem, sobald du zuhause bist. Es gilt für alle klare und verständliche Regeln zu schaffen. Z.B. wenn ich Kopfhörer aufhabe, will ich nicht angesprochen werden. Wenn ich nachhause komme, sprechen wir uns kurz ab und anschliessend habe ich 30 Minuten für mich, während dieser Zeit werde ich nicht gestört. Idealerweise holst du die Bedürfnisse der Gemeinschaft ein und versucht Regelungen zu finden, die allen passen, respektive dass jeder das bekommt, was er benötigt.

Hinweis fürs Homeoffice: Im Homeoffice führt dies zu einer fiktiven 100%igen Anwesenheit für die Person, die dich sieht. Du bist physisch da und für dein Gegenüber entsprechend verfügbar. Dies führt wiederum zu Frustration aller Beteiligter, da du von der Arbeit abgehalten wirst und für andere Personen nicht wirklich da bist. Entsprechend sind im Homeoffice klare Vereinbarungen unumgänglich. Z.B. Klare Zeitangaben, wann du nicht gestört werden darfst, eine geschlossene Türe bedeutet nicht stören, Zeitfenster, in denen du kurze Fragen beantworten kannst, usw.

Gemeinschaft geniessen!

Zeit für die Gemeinschaft oder gemeinsame Zeit fördert das Gespür füreinander.
Auch sie solltest du dir bewusst nehmen und miteinander vereinbaren z.B. zum gemeinsamen Kochen, Essen, Spielen, Wäsche machen usw. Auch gemeinsames Haushalten tut gut. Ihr könnt euch austauschen, voneinander lernen, lachen oder auch mal ruhig sein.

Dein Handy der alles Könner

Telefon, Zeitung, Kalender, Soziale Medien, E-Mail, mobiles Büro, Bank, Wetter, Spiele und wie sieht es mit Staubsaugen aus?
Überlege dir, für was du dein Handy täglich in die Hand nimmst. Wie viel Zeit verwendest du dafür? Was bringt es dir persönlich? Wie fühlst du dich dabei? Wieviel Zeit sparst du dank deinem Handy und wie viel deiner kostbaren Zeit wirfst du in den Müll? Vereinbare mit dir selbst bewusst eine handyfreie Zeit und halte dich daran – belohne dich dafür. Generell gilt 30-45 Minuten vor dem Schlafengehen kein Bildschirm für deine Augen – so kann dein Gehirn schon mal runterfahren. Es erhält weniger äussere Reize und du kommst schneller in die Erholungsphase. Während der Lernzeit ist dein Handy bewusst auf Flugmodus und in einem anderen Raum – in der Pause kannst du dir deine Belohnung abholen. Achte darauf, dass du nicht zu lange daran verweilst. Überlege dir, ob du immer gleich Antworten musst – was passiert, wenn nicht?

Ressourcen

Alles was dich unterstützt dein Ziel zu erreichen - nutze sie!
Nein, du musst nicht immer alles allein schaffen. Ja, es ist ok, um Unterstützung zu bitten – dies zeigt wahre Grösse und zeugt von Intelligenz. Erkennen, dass du Unterstützung brauchst, dies dir selbst eingestehen, ehrlich sein und somit die Stärken von anderen ebenso erkennen und nutzen und sich auf die eigenen konzentrieren.